21. September 2016
Krankenhaus Zams

Donatori di Musica bringen Mozart ins Krankenhaus St. Vinzenz Zams

Die Donatori di Musica machen erstklassige Musik für Menschen in Spitälern. Das 2007 in Italien gegründete Netzwerk aus hochkarätigen Musikern trat nun erstmals in Österreich auf. Die Spitzenkünstler Roberto Prosseda und Andreas Pehl präsentierten in der Onkologischen Tagesklinik des Krankenhaus St. Vinzenz Zams Klavierstücke und Lieder von W.A. Mozart.

Es ist die Einzigartigkeit von live gespielter Musik, die Dr. Claudio Graiff, Primar an der Onkologischen Klinik Bozen, vor einigen Jahren dazu bewegt hat, das Künstlernetzwerk Donatori di Musica ins Leben zu rufen. Es sorgt seither für kostenlose Konzerte in Krankenhäusern. Der Zusammenschluss aus Ärzten, Musikern, Patienten, Pflegern und Angehörigen organisierte bisher fast 500 Auftritte in Kliniken. Die Künstler wollen den Patientinnen und Patienten ein Stück Lebensfreude und vor allem Lebensmut zurückgeben. Graiff war am Mittwoch, 21. September 2016, von Bozen zur Österreich-Premiere dieser Initiative in Zams angereist. „Musik ist für uns nicht nur ein kulturelles Angebot, sondern auch ein Weg um neue Beziehungen zwischen Klinikpersonal und Patienten zu schaffen“, so Graiff.  

Viele Künstler – ein Ziel

Die Vielzahl an Auftritten ist nur durch die einzigartige Zusammensetzung der Donatori zu bewältigen. Sie sind kein Orchester, das von Konzert zu Konzert reist. Vielmehr haben sich in dem Netzwerk Menschen mit einem gemeinsamen Ziel zusammengefunden: Musik an kranke Menschen zu spenden. Dafür treten die hochkarätigen Musiker in unterschiedlichen Besetzungen, Variationen und mit unterschiedlichen Instrumenten kostenfrei auf. Countertenor Andreas Pehl ist einer von ihnen. Im Rahmen des Konzertes in Zams erörterte er den besonderen Aspekt für die Musiker. „Normalerweise herrscht auf einer Konzertbühne eine relative Distanz zwischen Darbietenden und Zuhörern. Wenn man wie hier auf einer onkologischen Tagesklinik den Menschen unmittelbar gegenüber steht, so entsteht eine ganz andere Form der Interaktion. Wir befinden uns auf derselben Ebene“, erklärte Pehl, der normalerweise mit Ensembles wie dem Gewandhaus Orchester Leipzig oder mit der Berliner Sinfonie auftritt.

Schönheit teilen

Gemeinsam mit Robert Prosseda bot Pehl dem Publikum in Zams ein herausragendes Konzert mit Liedern von Wolfgang Amadeus Mozart. Pianist Prosseda bewies, dass er zur Spitze seines Fachs gehört. Vor kurzem war er noch in der Mailänder Scala oder in der Moscow Philharmonic Hall aufgetreten. Der Italiener, der als einer der ersten Musiker der Initiative angehörte, skizzierte in Zams die Philosophie, die auch ihn zur ehrenamtlichen Teilhabe motiviert: „Hier geht es nicht darum, Musik als Medizin zu verstehen, sondern als eine Möglichkeit gemeinsam etwas Schönes zu teilen. Nicht wir als Musiker stehen im Zentrum, sondern die Musik selbst.“

400 Top-Musiker Teil der Bewegung

Rund 400 international renommierte Künstlerinnen und Künstler gehören dem Netzwerk der Donatori di Musica mittlerweile an. Alle arbeiten ehrenamtlich für die gute Sache. Schwester Barbara Flad, Leiterin der Seelsorge im Krankenhaus St. Vinzenz Zams, hat die Idee aufgegriffen. „Die befreiende und heilsame Wirkung der Musik ist wohlbekannt. Als Seelsorger schauen wir auf den ganzen Menschen und sein Wohlbefinden. Die Donatori bieten eine großartige Möglichkeit, diesem Anspruch gerecht zu werden“, so Flad.

Erstmals in Österreich

Bisher lag der Fokus auf Italien.  An den onkologischen Kliniken in Brescia, Bozen, Saronno und Mantova finden seit vielen Jahren regelmäßig Konzerte statt.  Auch in Perugia, Alessandria, Verona, Parma und Carrara sind die Donatori die Musica schon aufgetreten. Das Konzert in Zams ist das erste der Donatori in Österreich. Und das erste außerhalb Italiens.

Primar Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll, der ärztliche Direktor des Krankenhaus St. Vinzenz Zams, hat die Initiative von Beginn an begrüßt. „Auch für uns als Ärzte und medizinisches Personal gilt, was für die Musiker Geltung hat. Wir begegnen den Patienten hier ohne berufliche oder fachliche Schranken. Wir sind einfach alle Musikliebhaber in diesem Moment. Und das schafft eine gänzlich neue Atmosphäre“, so Wöll. Zu diesem Zweck wurde in Zams eigens ein Klavier angeschafft. Denn die Konzertreihe soll regelmäßig fortgesetzt werden.

Idee stößt auf großes Interesse

Die kostenlose Veranstaltung wird auch in Zukunft den Patienten, deren Angehörigen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krankenhauses St. Vinzenz vorbehalten bleiben. Gut möglich, dass die Idee auch im deutschsprachigen Raum bald Schule macht. Primar Wöll hatte im Rahmen eines Symposiums vom Projekt berichtet und begeisterte Reaktionen hervorgerufen – die vielfach mit der Bitte verbunden waren, den Kontakt zum Netzwerk der Donatori di Musica herzustellen.

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Das Krankenhaus Zams hat das Künstlernetzwerk "Donatori di Musica" erstmals nach Österreich geholt.

v.l.: Prof. Dr. Ewald Wöll (Ärztlicher Direktor), Sr. Mag. Barbara Flad (Krankenhausseelsorge), Dipl. KH Bw. Bernhard Guggenbichler (Geschäftsführung), Andreas Pehl und Robert Prosseda (Donatori di Musica)
Bildnachweis: Krankenhaus St. Vinzenz Zams (Abdruck honorarfrei)

Im Rahmen einer Konzertreihe sollen die Donatori di Musica auch in Zukunft in Zams auftreten.

Bildnachweis: Krankenhaus St. Vinzenz Zams (Abdruck honorarfrei)

Die Donatori di Musica treten kostenlos auf. Anfahrt und Übernachtungen der Künstler werden durch Spenden finanziert.

Bildnachweis: Krankenhaus St. Vinzenz Zams (Abdruck honorarfrei)