Wenn Erwin Seidemann was angreift, dann richtig. In dem Fall geht er den Weg der reinen Natur. Der Gärtner in vierter Generation hat aus seinem altehrwürdigen Familienbetrieb am Michelfeld zwischen Völs und Kematen in den letzten Jahren eine zertifizierte Bio-Blumen- und Topfpflanzengärtnerei gemacht. Bereits seit 2015 ist das Unternehmen von der BIKO Tirol als 1. Bio-Blumengärtnerei Österreichs anerkannt, seit September 2018 trägt es das begehrte Bio Austria-Zertifikat. Der ideale Produktionsbetrieb und Handelspartner also für BIO vom BERG. Zusammen mit Tirols kleiner, feiner Biomarke hat Seidemann das Pionier-Projekt „Regionale Bio-Jungpflanzen“ ins Leben gerufen bzw. in die – wohlgemerkt torffreie – Erde gesetzt. Über allem steht das natürliche Pflanzenwachstum – vom Samen bzw. Steckling bis zur verkaufsfertigen Pflanze im verrottbaren, plastikfreien Holzfasertopf.
Als Multiplikatoren in der guten Sache fungieren die gesamt 260 Lebensmittel-Märkte des Tiroler Familienunternehmens MPREIS in Nord-, Ost- und Südtirol, Vorarlberg, Salzburg und Kärnten. 200.000 Bio-Jungpflanzen werden allein im heurigen Frühjahr von Seidemann an den langjährigen BIO vom BERG-Handelspartner geliefert. „Regionalität ist ein zentraler Punkt unserer Unternehmensphilosophie. Die Tiroler Bio-Jungpflanzen aus der Nachbarschaft der MPREIS-Unternehmenszentrale in Völs mit kurzen Transportwegen, herausragender Qualität und völliger Plastikfreiheit passen perfekt zu unseren Kernwerten und in unser Bio-Produktportfolio“, freut sich Sabrina Gaßner, Unternehmenssprecherin von MPREIS.
Sämtliche Jungpflanzen sind solide TirolerInnen: in Tirol gepflanzt und gewachsen und bei Temperaturen um 0° Celsius abgehärtet. Für den Tiroler Ursprung bürgt das Gütesiegel „Qualität Tirol“. Verschiedenste Sorten beliebter und knackiger Salate, Kohlgemüse, Tomaten, Zucchini, Gurken, Paprika oder Erdbeeren eignen sich sowohl fürs Gemüse-, Hoch- oder Frühbeet als auch zum Auspflanzen in Töpfen auf Balkon oder Terrasse. Seidemann verzichtet in der Anzucht der Pflanzen zur Gänze auf kostbaren Torf – zum Schutz der Moore und des Klimas. Seit 2016 kommt nur noch torffreies Substrat vom nächstgelegenen Erdenwerk am Bodensee in den Topf – letzterer hergestellt aus verrottbarer, umweltneutraler Holzfaser. Das verwendete Substrat liefert Nährstoffe aus Rinde, Holzfaser, Grünkompost und Pflanzenmark. Die Auswirkungen: langsameres, gesünderes Wachstum, höhere Trockentoleranz und mehr Widerstandsfähigkeit, weil an die heimischen Böden angepasst.
Erwins Steckenpferd im Sinne des Pflanzenwohls und des Umweltschutzes: „Unser eigens entwickeltes Holzfasertopf-System schützt unsere Pflanzen vor dem sogenannten Umpflanzschock und der Verletzung der Wurzeln. Sie werden mitsamt dem Topf ins Beet oder den Blumenkasten gesetzt. Außerdem hilft es in vorbildlicher Weise bei der Plastikvermeidung.“
Viele Pflanzen ernähren uns. Aber wie ernähren wir unsere Pflanzen? Diese Frage beschäftigt Erwin Seidemann seit vielen Jahren. Seine Antwort ist homöopathische, natürliche, biodynamische Pflanzennahrung und -pflege, zum Großteil aus Eigenproduktion. Er und sein Team brauen sud verschiedenen getrockneten Zutaten „Kräutertees“, also Kräutersude zum Gießen. Ebenfalls in Bio-Qualität, versteht sich. Gegen Schädlingsbefall helfen überlieferte Rezepte für Pflanzenauszüge zum Auftragen. „So können die Pflanzen ohne chemische Zusatzstoffe vor Schädlingen und ungünstigen Wetterbegebenheiten geschützt sowie nachhaltig gestärkt werden“, weiß der Hüter zahlreicher Sorten Zaubertranks. Eines noch zum Thema »Null Chemie« im gesamten Betrieb: „Ich habe nicht einmal mehr einen Pflanzenschutzpass. Will ich nicht mehr, brauch ich nicht mehr.“ Stattdessen bekommen alle jungen Pflänzchen als Goodies zwei homöopathische Cocktails, um groß und stark zu werden: einen zur Begrüßung und zur guten Wurzelbildung, einen als Nachschlag, der die vorhandenen Nährstoffe in der Erde in Wallung bringt.
Als Dünger kommt echte Tiroler Schofwolle (kein Schreibfehler) zum Einsatz, wie der Gärtner aus Leidenschaft berichtet: „Wir arbeiten mit Tiroler Schofwollpellets. Diese finden den allergrößten Zuspruch – bei Pflanzen und bei Kunden. Langsam fließende Nährstoffe gepaart mit einem hohen Wasserspeichervermögen sind der ideale Gemüse- und Blumen-Langzeitdünger im Garten und am Balkon.“ Dazu gibt’s für den Nachwuchs Dünger aus Traubentrester, Malz und Pflanzenresten – sog. Phytopellets – die Seidemann in die eigene Düngelinie im Gartencenter integriert hat.
Wer Bio-Gärtnerei in einer Dimension wie Seidemann betreibt, muss auch in Sachen Qualitätssicherung Nägel mit Köpfen machen: „Natürlich gibt es in einer Gärtnerei wie der unseren Unterstützung durch moderne Technik. Dank der automatischen Samensetzung bleibt den GärtnerInnen mehr Zeit für die – händische – Pflege der etwas größeren Setzlinge und Pflanzen. Nach dem Einsetzen in die Holzfasertöpfe werden sie bei den jeweils passenden Temperaturen, individuell benötigtem Wasserbedarf und nur mit natürlichen Düngern und Tinkturen gepflegt und gehegt, damit sie prächtig und widerstandsfähig bei unseren Kunden wachsen, blühen und gedeihen. Jede Pflanze wird von uns intern kontrolliert und ebenfalls strenge externe Kontrollen sichern die gleichbleibende Bio-Qualität.“
Der Blumenpark Seidemann ist die älteste Tiroler Gärtnerei in Familienbesitz und eine der ältesten Gärtnereibetriebe Österreichs. Erwin Seidemann machte daraus ab 1995 den bekannten Blumenpark mit seinem riesigen Produkt-, Service- und Beratungsangebot aus allen Bereichen der Pflanzenkultur. Sein Sohn David arbeitet bereits als 5. Generation im Unternehmen. Heute werken auf dem mittlerweile auf 25.000 m2 großen Gelände ca. 35 MitarbeiterInnen. Gemessen am Umsatz zählt der Blumenpark heute österreichweit zu den Top 10 seiner Branche. Für die Tiroler Erzeugermarke BIO vom BERG liefert Seidemann ein kleines, feines Sortiment an Gemüse- und Blumen-Topfpflanzen, erhältlich bei BIO vom BERG-Langzeit-Handelspartner MPREIS.
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Halten mit BIO vom BERG Bio-Jungpflanzen wachsenden Erfolg in Händen: (v.l.) Sabrina Gaßner (Unternehmenssprecherin MPREIS), Bio-Gärtner Erwin Seidemann, Heinz Gstir (Obmann Bioalpin eGen./BIO vom BERG), Björn Rasmus (Geschäftsführer Bioalpin eGen./BIO vom BERG).
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